Marion Wörle (Frau W)
ist freischaffende Computermusikerin, Komponistin, Grafikerin, Kuratorin und Projektleiterin. Sie spielt solo und ist Mitbegründerin des Musikmaschinen Ensembles gamut inc. Ihre intensive und dynamische elektronische Musik schreibt sie für Film-, Radio- & Musiktheaterproduktionen. Seit 2017 widmet sie sich auch der Erforschung und Kompositionen für automatisierte Pfeifenorgeln. Zudem vertont sie experimentelle Filme und Stummfilme. Ihr Ansatz ist undogmatisch und genreübergreifend. Ihre Musik ist oft ritualhaft, geprägt von intensiven Rhythmen, eindringlichen Bassfrequenzen, dynamischen Wechseln, düsteren Ambientsounds und besonderen Fokus auf Klänge und Instrumentierung. Das Lautsprecherfeld ist Teil ihres Instruments und kommt in ihren Mehrkanal-Kompositionen zum Einsatz. Für das Musiktheater REDRUM entwickelte sie Stücke für ein Quadfeld. Für das Musiktheater WINTER legte sie ihre Musik auf 8 Lautsprechern über 4 Ebenen an. Für das Musiktheater THIS IS NOT A SWAN SONG entstanden mit dem moog Voyager Synthesizer vier Stücke, die über 3 Ebenen auf 6 Laustsprechern präsentiert wurden.
Mit ihrem weit beachteten und umtriebigen Ensemble gamut inc, zusammen mit Maciej Sledziecki, verwirklicht sie ihre Musiktheaterproduktionen. gamut inc spielt und tourt auf national und international renommierten Festivals wie z. B. CTM, HKW Technosphärenklänge, Sonic Acts, Acht Brücken Festival, Festival Jauna Muzika, Mannheimer Sommer, etc. 2020 wurde gamut inc beauftragt an der Deutschen Oper einen Abend zu Rued Langguards ANTIKRIST gestalten.
Im Alter von 6 bis 16 Jahren erhielt Marion Wörle Klavierunterricht. Daraufhin wurde das Klavier durch einen Juno 60 Synthesizer eingetauscht. Seither widmet sie sich der elektronischen und elektro-akustischen Musik. Sie diplomierte an der Peter Behrends School of Arts in Düsseldorf. Während ihres Studiums vergrub sie sich in Raumakustik, mediale Raumgestaltung und Klangräume. Ihr Wissen und ihr Ansatz sind zudem geprägt durch die unermüdliche Eigenlehre und die vielen Musiker, Komponisten und Bücher, die ihrem bisherigen Schaffen begegneten. Neben ihren regelmäßigen und vielfältigen Produktionen und Konzerten wurde 2004 eine ihrer Arbeiten im Futurelab zum Ars Electronica Festival in Linz installiert. 2009 und 2011 erhielt sie Stipendien am STEIM Amsterdam. Seit 2009 betreibt sie den »satelita Musikverlag«, und seit 2006 ist sie Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des ZAM (Zentrum für Aktuelle Musik). Seit 2016 ist sie Mitglied im ZMB Berlin, ein Zusammenschluss der Akteure im Feld innovativer Musiktheaterformen. 2019 war sie Jurymitglied des vom ZMB ausgerichteten 4-tägigen Festivals in der Volksbühne Berlin. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Marion Wörle (Frau W)
is a free lance computer musician, graphic designer, composer and curator. She studied architecture, completing her studies with a diploma. While still a student one of her works was realised at the ars electronica 2004 in Linz. The mode of play and approach are continually informed by discovering new rudiments and current methods of articulation. Her approach is non-dogmatic, minimal and not confined to any one genre. She plays solo, in ad-hoc ensembles and co-founded the ensemble gamut inc. She writes music for film, music theater and radio plays. She is artistic director of many projects, e.g. WIR SIND DIE ROBOTER Festival and AVANT AVANTGARDE. From 2005 to 2011 she was co-founder and curator of the Nachtjournal series of concerts in Cologne. Since 2006 she is founder & board member of ZAM – platform for adventurous music, an initiative of musicians and artists to develop an open platform and interface for projects, research and discourse across different scenes of and perspectives on modern music. Since 2009 she is co-manager and founder of satelita Musikverlag. There are releases on: der Hörverlag, Clean Feed Records, BÔŁT, satelita, and mark e.V. She lives and works in Berlin.
GAMUT INC
2011 Marion Wörle and composer Maciej Sledziecki founded the retro futuristic ensemble gamut inc, for self-built computer-driven music machines, to explore the interaction of electronic and instrumental music. Since 2017 they are exploring automated pipe organs in churches and concert houses. In 2020 and 2021 they present their concert series AGGREGATE with many guest composers in Europe and beyond. They have received composition commissions and invitations from international festivals (e.g. CTM, Acht Brücken, Musica Jauna Vilnius, NuMusicFestival, AudioArt Festival, NewMusic Festival Gdansk, HKW Technosphärenklänge). Recent in house productions include the machine-music festival WIR SIND DIE ROBOTER in Berlin, REDRUM – a music thetare based on Stanley Kubrick‘s Shining and Strindberg‘s The Red Room, THIS IS NOT A SWAN SONG – a music-theatre about the end, ONE MORE PIONEER – a theatre piece about the relationship between human and technology, or the international festival AVANT AVANTGARDE – a travel in time to experimental music before the 20th century.
www.gamutinc.org
GRAPHIC DESIGN
Since many years I am also working as a grafic designer. I am specialized in print graphics. I work with analogue and digital techniques to produce unique printed posters, flyers, programmes, stickers and cover designs, mostly for cultural events and movies. Within the last 15 years I also collected a huge fund of elements of which I create collages. I love to combine the analogue and the digital similar to my electronic music works. I am also interested in silkscreen and risograph printing. If you have any projects you want to discuss don‘t hesitate to write me an email. I am working free-lance.
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REVIEWS
Brillant und beängstigend: Wörle und Sledziecki haben hier nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um das digitale Theater abgeliefert, sondern auch gezeigt, wie intelligentes, dichtes, intensives Musiktheater heute funktionieren kann.
Michael S. Zerban / Opernnetz 2015
Die Musik aus dem Laptop, der Gitarre und dem Schlagzeug klingt eher nachdenklich, spricht leise zum Publikum und fordert zur Wachsamkeit auf. Nur manchmal kommt sie dem Zuschauer bedrohlich nah, wenn der Bass auf die Bühne zu drängen droht. Wörle und Sledziecki spielen nicht einfach Propagandalieder nach, um den musikalischen Missbrauch zu zeigen.
Deutschlandfunk corso
Geigenbögen treffen in klirrender Kühle auf Becken und Saiten, Noise-Schwaden brechen sich an einem liturgisch anmutenden Chorpart, Perkussion-Strecken lassen in ihrer industriellen Mechanik an die Musik der Einstürzenden Neubauten denken, bis schließlich ein Glüh- birnen-Lagerfeuer die Musik zu einem Ausdruck erwärmt, der an Johnny Cashs Spätwerk erinnert. In solch tollen Momenten dieses Abends verbinden sich Klang, Bühnenbild und Performance zu abstrakten, brüchigen und schimmernd jenseitigen Bildern.[…] Am Ende aber schwingt sich die Geigen- bogen-Gitarre noch einmal zu neuer Grandezza auf und mit der Projektion einer sich immer weiter verdoppelnden und verpixelnden alten Aufnahme von Anna Pawlowa als “Sterbender Schwan” findet man ein sinnliches Ende.
Süddeutsche Zeitung 2017
gamut inc are delighting our CTM audience with their wild inventions – electro-acoustic-robotic oddities that seem to have fallen through a wormhole from an alternative universe. […] We’re also telling our Hacklab participants not just to invent instruments, but invest care in how they should be played. And sure enough, Gamut make some beautiful music with their creations.
Peter Kirn / CreateDigitalMusic
Mit diesem einmaligen Instrumentarium entwickeln Gamut Inc mechanische Musik, die hörbar von aktueller elektronischer Musik mitgeprägt wurde, jedoch einen individuellen klanglichen Charakter herausbildet, der derzeit seinesgleichen sucht.
Sascha Bertoncini / Sonic Seducer 2/2015
In Bildern, die an Clockwork Orange oder die Industrial-Band Rammstein erinnern, arbeiten sich die beiden Musiker ab. Musik, die donnernd zum Mitdenken auffordert oder schmeichelnd den Mechanismus der Gedankenvernebelung demonstriert. Harte Kost, die sich auch der Aufgabe stellt, die eigene Kunst zu hinterfragen. Wie in den grotesken Unendlichkeiten eines Spiegelkabinetts, hört die Frage nach der Instrumentalisierung von Musik bei sich selbst nicht auf und spiegelt sich auf die eigene Musik zurück.
Süddeutsche Zeitung 2013